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Stand der Dinge (Das „Bau-Tagebuch“)


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Juli 2009

Baubeginn! Aber: vor der Arbeit das Vergnügen: Johannisbeerernte!

Haus Nr. 10: Reparatur/Rekonstruktion der Nordwand im Bereich der Bohlenstube


Vorzustand der Nordwand bei Baubeginn: Unter der abplatzenden, schadhaften Putzschicht ist das mit Ziegeln ausgemauerte Fachwerk im Erdgeschoss erkennbar, die Fachwerkhölzer sind v.a. in Bodennähe stark verfault.

Für uns ein Grund zur Freude, auch wenn´s nicht so aussieht: nach Entfernen der Verputzung kamen die Ständer und Kopfbänder des ehemaligen Umgebindes zum Vorschein, auch Reste der hölzernen Bohlestube waren in den oberen Bereichen noch vorhanden, so dass sich unsere Vermutungen bestätigten.

Das linke Fenster erwies sich als jüngere Zutat, es wurde nachträglich in die Bohlenwand hineingesägt.

Das Fachwerk war ebenfalls später zwischen die Umgebindestützen eingefügt worden, sicherlich um eine Verputzung des gesamten Gebäudes zu ermöglichen. Wir glauben, dies steht in Zusammenhang mit verheerenden Stadtbränden in der Mitte des 19. Jhd.´s und den daraus resultierenden Brandschutzverordnungen, welche wahrscheinlich kein offen sichtbares Fachwerk mehr zuließen.

Man beachte den durch Ziegel „ersetzten“, halb weggefaulten Eckständer! Der betonharte Fassadenputzaus jüngerer Zeit hat hier seinen Beitrag zum üblen Zustand der Hölzer geleistet. Ein „schönes“ Beispiel für den Merksatz: „Zement am Fachwerkhaus ist für die Balken wie Karies für die Zähne“(*1, Quelle)

Vor Durchführung solcher „Freilegungsarbeiten“ muss das Gebäude natürlich fachmännisch gesichert und abgestützt werden!

Auch für den Laien wird verständlich sein, dass in dieser Situation so schnell wie möglich eine Reparatur durchgeführt und die Konstruktion vervollständigt werden musste.


Nachdem auch das Bruchsteinfundament wieder in Ordnung gebracht wurde (die Umgebindesäulen stehenauf speziell eingefügten Granitblöcken), wurde die Wand durch die Reparatur bzw. Rekonstruktion der Blockbohlen und des Umgebindes wieder geschlossen.

Gemäß der bauzeitlichen Situation wurde dabei auf das später eingesägte, linke Fenster verzichtet.


September 2009

Immer das Jahresziel vor Augen, die nördliche Dachhälfte dicht zu bekommen (trotz der „Notsicherung“ 2004/05 hatte es immer wieder reingeregnet) sind wir wieder ein paar wichtige Schritte weitergekommen. Um ein Gerüst zu stellen, musste zunächst der Boden begradigt werden, der Erdaushub war ohnehin nötig, da das Gelände viel zu hoch ans Gebäude angeschüttet war. Nach Entfernen der Verbretterungen an der Laube sowie der Verschalung des ehemals verschieferten Obergeschosses bietet sich nun ein schöner Blick auf das freiliegende Fachwerkgefüge.

Da dieses von Innen schon immer gut einzusehen war, gab es hier glücklicherweise keine neuen „Überraschungen“. Auf dem aktuellen Foto erkennt man gut die bereits durch die Zimmerleute reparierten Stellen, wo, natürlich so sparsam wie möglich, beschädigtes Holz durch Neues ersetzt wurde.


Ebenfalls zu sehen ist, dass das Obergeschoss bereits in jüngerer Zeit (vermutlich zum Zeitpunkt der Verputzung bzw. Verschieferung) einmal mit Ziegeln augemauert wurde, von den ursprünglichen Strohlehmgefachen sind nur noch einzelne, im Bereich der Laube jedoch fast alle, erhalten.

Wie auch im Erdgeschoss stellte sich bei einem Fenster des Obergeschosses heraus, dass es später eingefügt wurden war, und zwar völlig ohne Rücksicht auf die an dieser Stelle vorhandene Strebe (schräger Balken), so dass wir entschieden, auf diese Fensteröffnung zugunsten eines wieder komplett hergestellten Fachwerkgefüges zu verzichten. Statt dessen soll später ein kleinformatiges Fenster ohne Beschädigung der Fachwerkkonstruktion für etwas Licht  im OG sorgen.


14. Oktober 2009

Es schneit! Ist es denn zu fassen? Mitte Oktober?! „Glück im Unglück“: erst letzte Woche ist dank der superschnellen und fleißigen Zimmerleute die neue Dachschalung sowie die (hoffentlich) regendichte Unterspannbahn auf die ewig undichte Nordhälfte des Daches gekommen.

Nachdem wir es sogar noch in einer Wochenendschnellaktion geschafft haben, den Schornstein neu aufzumauern (man hatte ihn im Rahmen der Notsicherung 2004 einfachheitshalber abgerissen), sollte nun gleich anschließend das Dachdecken beginnen. Das hat sich bei diesen Witterungsbedingungen jedoch erstmal erledigt.  

Nun hoffen wir mal auf ein bisschen „Klimaerwärmung“, wir haben doch noch so viel vor...


29. Oktober 2009

Die „Freie Presse“ berichtet über den Baufortschritt.

Auf dem Foto sind die ersten Bahnen der neuen Blechdachdeckung zu sehen. Hoffentlich spielt das Wetter noch ein bischen mit...


Dezember 2009

Kurz vor Weihnachten ist es dann wider Erwarten doch noch geschafft: Die nördliche Dachhälfte, unser ewiges „Sorgenkind“, ist dicht. Sie besitzt jetzt eine deutsche Leistendeckung aus Zinkblechbahnen („Scharen“). Im Gegensatz zur „normalen“ Stehfalzdeckung, wobei die einzelnen Blechbahnen ineinandergefaltet werden, so dass

nur ein schmaler Grat entsteht, wurden hier zusätzlich Holzlatten verwendet, auf denen die Bleche befestigt und anschließend mit einer extra Kappe versehen wurden. Die Methode war früher in unserer Region durchaus üblich und lag somit unserem Anliegen nach möglichst hoher Authentizität näher. Zusätzlich bietet sie gerade auf „schwierigen“ Untergründen bessere Befestigungsmöglichkeiten.

Für ein Blechdach hatten wir uns deshalb entschieden, da v.a. im Haus Nr. 12 die noch komplett vorhandenen historischen Holzschindeln erhalten werden sollen. Eine Schieferdeckung, die natürlich aus  denkmalpflegerischer Sicht auch in Frage gekommen wäre, schließt sich  deshalb aus, da  man  diese  auf  den ja

nicht mehr ganz frischen Holzschindeln nicht zum halten bekommen würde. Zudem bietet ein Blechdach den Vorteil, dass es weniger Gewicht hat und, was natürlich auch eine Rolle spielt, auch die kostengünstigere Variante ist.

Ein eigentlich trauriges Kuriosum: die Kosten für die fertige, vollwertige Dachdeckung waren nur unwesentlich höher als die

Kosten, die 2004 für die sog. Notsicherung ausgegeben wurden,

bei der ein paar Bahnen Dachpappe aufgebracht wurden und die bereits in den folgenden Jahren wieder undicht war und nun auch noch teuer entsorgt werden musste.

Das Fachwerk des Obergeschosses hatten wir inzwischen völlig von den nicht originalen und v.a. nicht mehr festsitzenden Ausmauerungen befreit. Jetzt ist es zum Schutz vor Wind und Wetter mit einer Schutzplane versehen. Der Winter kann kommen!




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