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Allgemein:


Die Baujahre der Gebäudes Dürerstraße 10 und 12 lassen sich aufgrund eines historischen Zeitungsartikels auf die Jahre 1809 (Haus Nr. 12) und 1822 (Haus Nr. 10) festlegen.

Im Jahr 1931, zum 75jährigen Jubiläum des „Treuener Tageblatt und Anzeiger“, veröffentlicht Justizinspektor Oskar Gründel einen Artikel über „Alt-Treuener Häuser“. Hier listet er 151 Häuser auf, welche zu jenem Zeitpunkt über 100 Jahre alt waren. Dies betrifft demnach die Baujahre 1709 - 1830. Genannt werden Adresse, Baujahr und derzeitiger Besitzer. Auch die beiden Krötenbachhäuser werden genannt: „1809 ein Haus: Reiherstraße 12, Franz Rother; 1822 vier Häuser: Reiherstraße 10, Gustav Schneider“


Achtung: der Zeitungsausschnitt ist „zusammengebastelt“ und zeigt nur unsere beiden Häuser. Doch grundsätzlich ist es wahnsinnig interessant zu sehen, welche Häuser, die ja teilweise heute noch existieren, wann gebaut worden sind (und wie wenig man davon leider oft noch sieht). Wen das näher interessiert, er möge uns oder das Stadtarchiv gerne um Auskunft bitten.


Archivmaterial Haus Nr. 10


Die früheste überlieferte Akte zur Baugeschichte des Hauses Nr. 10 stammt aus dem Jahre 1876 und bezieht sich auf „Küchenveränderung und Remisenanbau“. Die Zeichnungen zeigen den geplanten Zustand, so dass man davon ausgehen kann, dass zu diesem Zeitpunkt der große Schlot aus  der „Schwarzen Küche“ verschwand und eine bzw. zwei „russische Essen“ neu aufgemauert wurden. Die Grundrisse der beiden Etagen, die die historische Bauzeichnung zeigt, stimmen im Großen und Ganzen noch mit der heutigen Raumaufteilung überein. Lediglich im Obergeschoss wurde zu einem späteren Zeitpunkt die Treppe zum Dachboden versetzt. Der Remisenanbau wurde später durch einen Schuppen ergänzt, welcher die in der nordöstlichen Ecke liegende Grube verdeckte. Bereits zu dieser Zeit wurde in der Baugenehmigung festgehalten, dass für die Dachdeckung nur hartes Material verwendet werden dürfe, demnach eine weiche Holzschindeldeckung aus Brandschutzgründen nicht mehr zulässig war.





Im Jahr 1882 wird an die Nordseite eine Waschküche inklusive Schornstein, angebaut, welche jedoch bereits 1899 wieder abgerissen wird:


















Durch den neuen Besitzer, einen Schuhmacher, wird 1892 die Anlage eines Schaufensters und einer Ladentüre beantragt. Seit dieser Zeit besitzt das Haus demnach  seine heutige, äußere Gestalt:



















Für 1950 ist ein Neuverputzen und Anstreichen der Fassade belegt.


Dieses historische Foto zeigt das Haus Nr. 10 von der Stadtseite her etwa um 1910-30 (?). Schön ist der Schuhladen mitsamst Besitzerfamilie (Gustav Schneider) zu sehen.

Neue Erkenntnisse bringt es uns bezüglich der Treppenform,

des Schaufenster-Fensterladens sowie der Dachgaupen.










Archivmaterial Haus Nr. 12


Im Fall des Gebäudes Nr. 12 reichen die überlieferten Akten leider nur bis in das Jahr 1891 zurück. Diese erste erhaltene Korrespondenz zwischen Besitzerin und Stadtrat bezieht sich auf eine Anzeige wegen eines nicht vorhandenen Schutzzaunes um die „Düngergrube“.

Hinweise auf bauliche Veränderungen sind erstmals für das Jahr 1931 registriert. Erst zu diesem relativ späten Zeitpunkt erfolgte hier ein Essenumbau, welcher anhand der Bauzeichnungen (Vorzustand/Neuplanung) gut nachvollzogen werden kann.


Besonders bei der Vorzustandszeichnung des Obergeschosses (links oben) ist noch gut der großformatige Schlot über der ursprünglichen Schwarzen Küche zu erkennen, welcher im Rahmen dieser Baumaßnahme durch eine kleine, russische Esse ersetzt wird (rechts oben). Die Wand um die Kücheneingangstür rückt etwas in Richtung des Hausflurs(unten):






















Bereits zwei Jahre später (1933) erfolgt die nächste umfassendere Umbaumaßnahme, bei der die Lage der Treppen verändert, quasi ein neues Treppenhaus bis in das Dachgeschoss geschaffen wird, wie es auch heute noch vorhanden ist. Zugleich wird die Küche im Erdgeschoss zu einer Waschküche vergrößert, die ehemalige „Farbenkammer“ aufgelöst. Wie wir heute wissen, wird dabei dem mittig durch das Haus verlaufenden Unterzug eine Auflagefläche genommen, so dass dieser seit damals nur noch auf dem Türstock der Bohlenstubeneingangstür aufliegt!


Auch im Obergeschoss werden Raumaufteilungen verändert. Der ehemals großzügige Hausboden wird zum Flur verkleinert, statt dessen entsteht ein geräumiges Schlafzimmer in der Nordostecke, wo die damals modernen, breitformatigen, dreigeteilten Fenster eingebaut werden:



















Auch zum Haus Nr. 12 haben wir nun auch ein paar ältere Ansichten (Privatfotos) erhalten, worüber wir uns sehr gefreut haben. Leider kann man nicht genau sagen, wie alt die Bilder sind. Das zweite ist jedenfalls nicht älter als ca. 1970/80


 

Zu sehen ist auf dem ersten Foto noch das alte Schieferdach, welches auch eine kleine Gaupe besaß (heute besitzt das Haus ein Dach aus Pappschindeln bzw. provisorischen Dachpappebahnen). Auch sind zu dieser Zeit auch im Obergeschoss noch historische Fenster erkennbar, welche später durch DDR-Verbundfenster ersetzt worden sind. Auch die ursprüngliche Haustür scheint auf dem älteren Bild noch vorhanden zu sein, wärend auf dem zweiten Bild schon die „moderne“ Vordachkonstruktion inkl. der DDR- Haustür eingebaut ist.

Der Wein an der südlichen Hauswand, welcher auf dem ersten Bild noch nicht sehr alt erscheint bzw. gut zurückgeschnitten wurde, auf dem zweiten Bild dagegen schon die ganze Wand bedeckt, existiert auch heute noch und gedeiht in dieser Lage prächtig und wir bemühen uns, ihn heil durch die Bauarbeiten zu bringen, denn die Trauben sind, wenn auch nicht sehr groß, wirklich lecker.



Auch auf alten Ansichtskarten sind die beiden Häuser öfters zu sehen, da gerade das Postgebäude ziemlich häufig Gegenstand von Postkarten war und so die beiden „Krötenbachhäuser“ oft im Hintergrund, wenn auch leider sehr klein, zu erkennen sind.






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