09/ 2004
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Nach einer persölichen Befragung im technischen Ausschuss und schriftlicher Formulierung unserer Ziele und Vorstellungen an den Stadtrat beschliesst dieser eine Änderung der Rahmenplanung zu Gunsten des Erhaltes der Häuser Dürstrasse 10 und 12
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09/ 2004
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Um den Stichtag einzuhalten, wird mit Hilfe eines Architekten durch uns ein Antrag auf Mittel aus der Denkmalförderung beim Regierungs- präsidium Chemnitz eingereicht, welcher im Dezember zurückgerufen wird, da wir bis dahin noch nicht Eigentümer der Grundstücke sind
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11/ 2004 bis 02/ 2005
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Die Stadtverwaltung beschliesst eine Notsicherungsmassnahme v.a. am Dach des Hauses Nr. 10, bei der die alte Verschieferung an der Nordseite von Dach und Obergeschoss entfernt wird und eine Notdeckung aus Dachpappe aufgebracht wird. Die Kosten der Massnahme, ca. 5.000 EUR inkl. Planung, werden zu 100 Prozent im Rahmen der Stadtkernsanierung gefödert.
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Das Gutachten des Kreisgutachter- ausschusses muss aus verwaltungsrechtlichen Gründen überarbeitet werden, es bleibt jedoch das alte Ergebnis von 22.600 EUR für beide Häuser
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06/ 2005
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Aufgrund der festgefahrenen Situation bieten wir der Stadt einen Kompromiss an, vorerst nur eines der beiden Gebäude zum vollen Gutachterwert zu erwerben, was jedoch aufgrund der Ensemblesituation nicht den Interessen der Stadt entspricht.
Nach zähen Verhandlungen lassen wir uns schliesslich mit ungutem Gefühl auf eine Vereinbarung ein, den gesamten Kaufpreis, jedoch auf mehrere Jahre gesplittet, zu zahlen.
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06/ 2005
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Im Stadtratsbeschluss bezüglich des Verkaufs der Häuser wird von den freien Wählern ein Antrag gestellt und angenommen, die beiden Häuser unter Wert für ca. 13.700 EUR zu verkaufen, was mit der Gegenrechnung der ansonsten für die Stadt anfallenden Abrisskosten begründet werden kann.
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09/ 2005
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Ein Kauf scheitert daran, dass das Regierungspräsidium Chemnitz aufgrund der ehemals geflossenen Fördermittel für den Abriss den Verkauf unter dem offiziellen Gutachterwert nicht genehmigt
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12/ 2005
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In der Zwischenzeit veranlassen wir eine Prüfung des zu Grunde gelegten Gutachtens, da von mehreren Aussenstehenden Unverständnis bezüglich des berechneten Wertes geäussert wird. Eine Bewertung durch andere, vereidigte Sachverständige ergibt Unstimmigkeiten, es folgt eine Anfrage der Stadt bezüglich der angewandten Bewertungsgrundlagen und Massstäbe und deren Aktualität, woraus sich nach langwierigem Hin und Her die Anfertigung eines aktualisierten Gutachtens ergibt, wobei v.a. auch die Massgaben beachtet werden, welche sich aus der Denkmaleigenschaft ergeben
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10/ 2006
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Das aktuelle Gutachten ergibt für die Gebäude einen negativen Wert, d.h. der Reparaturrückstau überrsteigt den vorhandenen Grundstückswert, so dass ein Anerkennungswert von je 1,00 EUR von offizieller Seite als Wert der Grundstücke festgelegt wird. Damit ergibt sich die Möglichkeit, die beiden Gebäude für den realen Wert von 1,00 EUR zu verkaufen
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Erste Kaufverhandlungen mit der Stadt, wobei von deren Seite auf das Festschreiben einer Sanierungs- vereinbarung bestanden wird, um „weitere sog. Investruinen wie Bahnhof, Aktivist, etc., zu vermeiden“.
Wir feilschen um zeitliche Vorgaben, schreiben erneut seitenlange Sanierungs-, Nutzungs- und Finanzierungskonzepte, um den Verkauf durch den Stadtrat zu bringen.
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02/ 2007
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Der Stadtrat beschliesst den Verkauf mit 11 Ja-Stimmen zu 4 Nein-Stimmen und 2 Enthaltungen. Es folgen ausführliche und detaillierte Verhandlungen um die Vertragsinhalte, im besonderen um die Sanierungsvereinbarung.
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21.
06.
2007
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Wir unterschreiben den Kaufvertrag, die Sanierungsvereinbarung sieht als wichtigsten Punkt vor, das wir bis 2015 die Aussenhüllen der Gebäude saniert haben müssen.
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Die Vorgeschichte zum Kauf
ab 2004
Jens als Ortsansässiger hatte das Hin und Her um die „Weberhäuser“ stets aufmerksam verfolgt, alle Zeitungsberichte gesammelt.
Im Februar 2004 kam ein Treuener Architekt auf uns zu und bot uns eine Besichtigung der alten Gebäude an, verbunden mit der Frage „ob das denn nichts für uns wäre“ und ob wir uns nicht vorstellen könnten, uns der Häuser anzunehmen, einen symbolischen Kaufpreis vorausgesetzt.
Gerne nahmen wir die Einladung an, kennt unsere Neugier bezüglich alter Gebäude von jeher keine Grenzen.
Am 22.02.2004 boten sich uns Einblicke, welche gleichzeitig niederschlagend aber auch begeisternd und inspirierend waren. Aufgrund des langen Leerstandes und der bereits begonnen Entkernung waren die Schäden an der Bausubstanz bereits stark fortgeschritten und offensichtlich erkennbar. Auf den ersten Blick waren verfaulte Balken, fehlende Gefache, undichte Stellen im Dach, Pilzbefall, verschimmelte Wände etc. zu sehen. Aber ebenfalls auf den ersten Blick sahen wir den überraschen hohen Grad an Originalität, die komplette, unverbaute Bohlenstube, die Fenster aus dem 19. Jhd. mit ihren mundgeblasenen Scheiben, das von innen offenliegende, wohlproportionierte Fachwerk, filigrane Messingbeschläge an den originalen Türen, eine noch funktionierende mechanische Türglocke, welche beim Betreten des Hauses freundlich klingelte, alles Details die uns veranlassten, genauer über die ganze Sache nachzudenken.
Um so mehr wir nachdachten, Möglichkeiten abwägten und in Visionen schwelgten, um so mehr wurde uns klar, dass dies alles nicht verloren gehen darf und wir gerne bereit sein wollen, unser Möglichstes dazu beizutragen.
Gleichzeitig waren uns die mit einer Restaurierung verbundenen Anstrengungen, Belastungen und Risiken, v.a. die finanziellen, stets bewusst, so dass wir uns einig waren, zwar Zeit, Arbeit, Energie nach unseren Möglichkeiten zu investieren, dass wir jedoch nicht bereit sind, bereits für den Erwerb Geld auf den Tisch zu legen, wovon wir nachher noch genug für wichtige bauliche Maßnahmen brauchen würden.
In einem Brief an die Stadt Treuen teilten wir diese Absicht bzw. Bereitschaft mit den genannten Einschränkungen mit. Bei einem folgenden Gespräch mit der damaligen Bauamtsleiterin wurde deutlich, dass die Stadt prinzipiell sehr gerne auf unseren Vorschlag eingehen würde und uns die Häuser für einen symbolischen Preis überlassen würde, dies jedoch nicht so einfach möglich sei, denn:
- es galt noch die beschriebene Rahmenplanung, welche immer noch den Abriss der Gebäude vorsah und so eine Sanierung rechtlich derzeit gar nicht
möglich war
- es existierte ein Wertgutachten des Kreisgutachterausschusses an das die Stadt gebunden war, welches den Wert der Gebäude auf ca. 22.000,00 € festschrieb
Die weitereren, folgenden Stationen, Schritte, Hindernisse, und
Ergebnisse sollen nebenan stichpunktartig aufgeführt werden:
Artikel „Freie Presse“
vom 02.10.2004
Artikel „Freie Presse“ vom 28.10.2004
Artikel „Vogtlandanzeiger“ vom 04.11.2004
Artikel „Freie Presse“ vom 01.07.2005
Artikel „Freie Presse“ vom
29.09.2005
Artikel „Freie Presse“ vom 09.02.2007